TLZ: Wieder absolutes Highlight für Region

Barockgartenkonzert: Stürmischer Beifall für St. Petersburger

Heiligenstadt. (tlz/ot) Mit der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg gastierte am Samstagabend eines der gefragtesten Orchester Europas in Heiligenstadt – und sorgte für ein Fest für die Sinne und ein Kulturereignis 2007 im Eichsfeld.

Die 40 Musiker entführten die über 600 Besucher des 7. Barockgartenkonzerts in den hohen Norden nach St. Petersburg, in die Weißen Nächte, in denen die Sonne im Sommer nur kurze Zeit hinter dem Horizont verschwindet. Mit der Ouvertüre zu Michail Glinkas „Ruslan und Ludmilla“ begann das Konzert vor der grandiosen Kulisse des stimmungsvoll illuminierten Heiligenstädter Barockgartens. Es folgten der Tanz der kleinen Schwäne aus Tschaikowskis Ballett „Schwanensee“ und die „Polowetzer Tänze“ aus Brodins Oper „Fürst Igor“ – und nach der Pause Stücke von Alexander Glasunow, Georgi Swiridow, Isaak Dunajewsky und Valeri Gawrilin.Nach zwei Stunden endete das Konzert mit minutenlangem stürmischem Applaus, für den sich das Orchester mit zwei Zugaben bedankte.

Am Dirigentenpult stand der 1968 in Leningrad geborene russische Dirigent Juri Gilbo. Bereits mit vier Jahren erhielt er seinen ersten Geigenunterricht. Seine Studien führten ihn an das renommierte Petersburger „Rimsky-Korsakoff“-Staatskonservatorium, dann zur großen deutschen Bratschistin Tabea Zimmermann an die Hochschule für Darstellende Künste nach Frankfurt am Main, wo Gilbo heute noch lebt. Im Frühjahr 1998 übernahm er die künstlerische Leitung der Russischen Kammerphilharmonie.

Mehr als zufrieden zeigte sich Samstagabend Mechthild Führ vom Freundeskreis Barockgartenkonzerte: „Wir haben Glück mit dem Wetter, das Konzert ist so gut wie ausverkauft.“ Den Auftritt der Russischen Kammerphilharmonie nennt sie ein absolutes Highlight für Heiligenstadt. Es sei nicht einfach gewesen, das berühmte Orchester nach Heiligenstadt zu bekommen. Ohne die vielen Sponsoren wäre das nicht möglich gewesen. Ihre diesjährige Europatournee hätte die Musiker bereits nach Straßburg, München, Trier geführt. Dass sie in Heiligenstadt Station machten, sei dem engagierten Wirken des Freundeskreises zu verdanken. Das 7. Barockgartenkonzert endete mit dem traditionellen Höhenfeuerwerk, das die Besucher am Schluss ebenfalls mit Beifall begleiteten.