TA: Von Tosca bis La Boheme

RBO-Bläserphilharmonie Leipzig bot den Gästen in der Marienkirche eine furiose Klassiknacht 2008

Italien – das Land, das einst Goethe zu wahren Lobgesängen hinriss, die berühmtesten Maler, Bildhauer und Komponisten hervorbrachte und auch heute noch bei vielen Menschen eine tiefe Sehnsucht schürt, stand am Samstagabend im Mittelpunkt einer musikalischen Reise. Nämlich bei der Klassiknacht in Heiligenstadt.

Von Silvana TISMER

HEILIGENSTADT.

Natürlich waren viele der Besucher der diesjährigen mal wieder lange vorher ausverkauften Klassiknacht ein bisschen traurig, dass das Konzert nicht im Barockgarten stattfinden konnte. „Das wäre ein tolles Ambiente gewesen“, bedauerte ein Besucher. Doch der Dauerregen machte den Veranstaltern einen dicken Strich durch die Rechnung. Kurzfristig beschloss man doch den Umzug in die Marienkirche. Die Besucher nahmen es auch gelassen, dass sich der Beginn des Konzertes um eine halbe Stunde nach hinten verschob, da erst noch das riesige Schlagzeug der RBO-Bläserphilharmonie Leipzig aufgebaut werden musste. Doch für die Wartezeit werden die Gäste reichlich entschädigt. Thomas Stähr von der Philharmonie übernahm die Moderation des Abends. Mit seinen leisen Texten weckte er einmal mehr die Sehnsucht nach Italien, ehe die Philharmonie in der außergewöhnlichen Akustik der Kirche die Ouvertüre zu Rossinis Oper „Die diebische Elster“ anstimmte. Rasender Applaus brandete bereits nach diesem furiosen Auftakt auf. Was folgte, war Klassikgenuss pur. Egal ob bei Puccinis „Visssi d´Arte“ und „E lucevan le stelle“ aus der Oper „Tosca“ oder der Ausflug in Verdis Meisterwerk „Rigoletto“ – die Gäste honorierten nicht nur das Können der Philharmonie, sondern auch die Klasse der Solisten Simone Ditt (Sopran) und Tomaso Randazzo (Tenor), die die Arien förmlich lebten. Minutenlanger rasender Beifall schallte am Ende durch die Kirche, nachdem das Orchester mit Tschaikowskis „Caprissio Italien op. 45“ und Auszüge aus Puccinis „La Bohéme“ den krönenden Abschluss unter den musikalischen Teil gesetzt hatte. Noch einmal gab es Applaus für das Höhenfeuerwerk, das dann den Himmel über dem Barockgarten erleuchtete.