TA: „Hochzeitsnacht“ im Barockgarten

Gut vorbereitetes Publikum würdigt „kühle“ Klassiknacht mit Dank und Lob. Glühwein zu Mozart, Haydn und Rossini

Heiligenstadt. Ein dankbares und verständnisvolles Publikum, ein wunderbares Programm und zum Abschluss Flüsterfeuerwerk und Lasershow – nur eines hätten sich die Veranstalter der nunmehr 18. Klassiknacht im Barockgarten gewünscht: Wärme. Es sei schon ein eigenes Ding mit dem Barockgartenkonzert. Wochenlang Hochsommer und Trockenheit, und ausgerechnet der Konzerttag war kalt und unbeständig.

Trotzdem hatten sich die Organisatoren, der Freundeskreis Konzerte im Barockgarten, dazu entschieden, die Klassiknacht im „Heiligenstädter Wohnzimmer“, eben draußen im Barockgarten, auszurichten. „Das Publikum war wirklich verständnisvoll und gut vorbereitet“, schmunzelte Rüdiger Eckart vom Freundeskreis. Es trotzte mit warmen Decken regelrecht den Wetterkapriolen. „Es ist eine Open-Air-Veranstaltung, und wir werden jedes Jahr darum kämpfen, die Veranstaltung im Freien durchzuführen“, sagte Vereinsvorsitzende Ulrike Schimmelpfennig. „Nur bei klaren Prognosen möchten wir die Regenvariante St. Marien-Kirche nutzen.“

Mut der Veranstalter durch Gäste honoriert

Dieses Mal gab es neben den Rosen für die Damen, dem Thema „Hochzeitsnächte“ entsprechend kleine Schokoladenherzen und kurzerhand auch Glühwein und Kaffee. Dafür mussten spontan die Möhrenkönigsglühweinbecher der Stadt herhalten.

Den Bremer Philharmonikern gelang es allerdings mühelos, bei „ausverkauften Haus“ die Besucher mit ihrem extra für diesen Abend einstudierten Programm mit Werken von Haydn oder Mozart zu begeistern, und so schenkte der Freundeskreis Konzerte im Barockgarten zusammen mit ihren Sponsoren und Unterstützern auch 2018 mit den Hochzeitsnächten den Besuchern einen unvergessenen Abend. Und der hatte es wirklich in sich. Das Programm „Hochzeitsnächte“ war eigens für Heiligenstadt von den Bremer Philharmonikern einstudiert worden. Und erstmals arbeitete das Ensemble mit dem jungen Dirigenten Hermes Helfricht zusammen. Durch den Abend führte ein gut gelaunter Ingo Jander, ebenfalls von den Bremer Philharmonikern. Los ging es mit der Ouvertüre zu Gioaccino Rossinis „Der Barbier von Sevilla“. Joseph Haydns Symphonie Nr. 8 „Der Abend“ schlug den Bogen zu Domenico Cimarose Ouvertüre zu „Die heimliche Ehe“. Nach der Pause gehörte der Rest des Abends dem Star der Klassik schlechthin: Wolfgang Amadeus Mozart. Die Ouvertüre zu „Die Hochzeit des Figaro“ ließ die Gäste mitsummen, dann folgte die berühmte „Kleine Nachtmusik“, ehe die Ouvertüre zu „Die Entführung aus dem Serail“ den glänzenden Schlusspunkt des Abends setzte. Aber das Publikum verlangte eine Zugabe. Auch die kam, ehe ein Flüsterfeuerwerk mit Lasershow den Abend noch abrundete. „Viele Gäste haben sich bei uns für unseren Mut, im Barockgarten zu bleiben, bedankt“, ist der Freundeskreis froh. Und auch die Bremer Philharmoniker waren des Lobes voll – zu Ambiente und Gastfreundschaft.

Von Silvana Tismer

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