TA: Ein großes Fest der Sinne

Das 13. Barockgartenkonzert in Heiligenstadt präsentierte sich ungewöhnlich, aber bannte die Gäste

HEILIGENSTADT. „Jetzt sage noch einer, die 13 wäre eine Unglückszahl“, begrüßte um Schlag 21 Uhr Mechthild Führ vom „Freundeskreis Konzerte im Barockgarten“ die Gäste in der gewohnt hochkarätigen Kulisse zwischen Heimatmuseum und Altem Rathaus. Denn erstmals seit Beginn der Konzertreihe mussten die Veranstalter nicht ständig besorgt zum Himmel schauen. Angenehme 22 Grad Celsius und kein einziger Windhauch störte die nunmehr 13. Klassiknacht im Heiligenstädter Barockgarten.

Dicht an dicht stnaden die Stühle, von denen nicht ein einziger freiblieb. Gleich drei Ensembles schafften es an diesem Abend, sich in die Herzen der Gäste zu spielen, zu singen und zu tanzen.

ta2013aDen Auftakt gab das Leipziger „Ensemble amarcord“. Die fünf jungen Männer, die bereits mit dem „Echo Klassik“ ausgezeichnet wurden, erhoben ihre klaren Stimmen und wurden sofort mit rasendem Beifall bedankt. Egal ob sie im Laufe der Klassiknacht deutsche, französische oder spanische A-capella-Stücke präsentierten, ihr Gesang und ihre Homogenität waren so klar, dass das Publikum jedes einzelne Wort verstand.

Mit ebenso rauschenden Beifall dankten die Gäste der „Lautten Compagney“ aus Berlin, die zu den renommiertesten deutschen Barockensembles zählt. Dessen Leiter Wolfgang Katschner führte schwungvoll durch das Programm und trat mit Jutta Voss vom „Ensemble Historischer Tanz“ auf der Bühne in ein munteres Zwiegespräch. Und Jutta Voss wusste mit ihren spannenden Erklärungen zu den einzelnen Tänzen aus fünf Jahrhunderten kurzweilig zu unterhalten.

Ein Raunen ging durch das Publikum, als sich zu Beginn des zweiten Teils die Tänzer mit gedeckten Lichtern im Takt eines Renaissance-Stücks über die Wege des Barockgarten bewegten und die „Lautten Compagney“ mit ihren historischen Instrumenten, bei der die Gambe zum Einsatz kam, nahtlos zu Henry Purcell und anschließend zum Barock überging.

Schließlich wurde der Abend in gewohnter Weise von einem fast zehnminütigen Höhenfeuerwerk gekrönt.

Von Silvana Tismer. Foto: Silvana Tismer