Ein junges Orchester mit langer Tradition…
… die THÜRINGEN PHILHARMONIE Gotha, nahm auf der festlich geschmückten Bühne im Barockgarten Platz. Der Grieche Stefanos Tsialis, Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Orchesters, hob den Taktstock und versetzte den Barockgarten mit den Melodien aus Tausendundeine Nacht von Nikolai Rimsky-Korssakoff in einen orientalischen Garten. Es erklang die „Scheherazade“ op.35, eine sinfonische Dichtung aus dem Jahre 1888. Das Orchesterwerk, das auf der Erzählung „Tausendundeine Nacht“ beruht, zeichnet sich durch zwei typische Merkmale der russischen Musik aus: eine farbenfrohe Istrumentation und eine im russischen Reich weit verbreitete Begeisterung für alles Orientalische. Der Anfang des 1. Satzes steht für den tyrannischen Sultan. Scheherazade, seiner Frau gelingt es im Laufe der Handlung, ihn mit ihren Geschichten zu besänftigen.
Nach der Paus, die zur Weiterreise nach Spanien genutzt wurdem hörten die zahlreichen Besucher das Vorspiel aus der Oper „Carmen“. Der internationale Erfolg der Oper begann wenige Wochen nach der Uraufführung im Oktober 1875 in Wien. Der Komponist Bizet (1838 – 1875) war inzwischen im Alter von nur 36 Jahren verstorben. Carmen ist eine der am häufigsten aufgeführten Opern des internationalen Repertoires. Sie hat sehr viele Bewunderer gefunden.
Edvard Grieg (1843 – 1907) komponierte u.a. die „Norwegischen Tänze“ op. 35 Nr. 2 und 3. Mit seiner Musik wurden die Zuhörer in den Norden Europas geführt und von dort wieder zur Mitte an die Moldau. Bedrich Smetana (1824 – 1884) komponierte „Die Moldau“ im Jahre 1874 bei fast völliger Taubheit. Am 4. April 1875 wurde sie uraufgeführt. Hören sie einmal genau hin was uns der Komponist mit seiner Musik sagen will: „Leise plätschert die Moldau dahin, angefangen bei den den beiden kleinen Quellen, der kühlen und warmen Moldau, den Lauf durch Wälder und Fluren, durch Landschaften in denen eine Bauernhochzeit gefeiert wird, beim nächtlichen Mondschein tanzen die Nymphen ihren Reigen.“ Wunderbar, der Zauber der Musik, auch wenn im Barockgarten nur der Mühlbach fließt.
Was wäre eine klassische Nacht ohne den Komponisten Giuseppe Verdi (1825 – 1901). Das Vosrpiel zur Oper „La Traviata“. La Traviata: „Die vom Wege Abgekommene“ in deren Mittelpunkt eine Mätresse steht die letztendlich an einer tödlichen Krankheit zugrunde geht. Sie wurde im März 1853 uraufgeführt.
Die Veranstalter hatten im Vorfeld ein, schon traditionell gewordenes, Feuerwerk angekündigt. Nun sollte mit dem Kaiserwalzer von Johann Strauß (Sohn) (1825 – 1899) ein fulminanter Übergang geschaffen werden. Immer wieder ist der Konzertbesucher von den Melodien der Straußdynastie fasziniert und hingerissen. In diese herrlichen Klänge des Kaiserwalzers hinein, erstrahlte plötzlich der Himmel in leuchtenden Farben mit der altehrwürdigen Marienkirche im Hintergrund. Ein großartiges Konzert ging zu Ende.
Wir freuen uns auf den 7. August 2010, wenn die Zuhörer zum 10. Mal eine „Klassik-Nacht“ im Heiligenstädter Barockgarten erleben dürfen. Danke den Veranstaltern, Danke den Sponsoren die dies jedes Jahr ermöglichen.
Heinz Scholle